Körperliche Aktivität während der Corona-Krise – Studienergebnisse und gute Beispiele

Ein Mann färt mit einem Tretroller. Er hat einen Rucksack auf dem Rücken aus dem ein Hund heraus schaut

Foto: Andrea Hinterleitner

Ausgangsbeschränkungen, Schul- und Grenzschließungen, soziale Kontaktverbote: Die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie haben nach Aussage mehrerer Studien Millionen von Menschenleben gerettet. Doch das Zurückfahren des öffentlichen Lebens hat Folgen für die Gesellschaft. Unser aller Alltag hat sich durch das Pandemiegeschehen gravierend verändert. Regelmäßige körperliche Aktivität ist seit dem Lockdown nur noch eingeschränkt möglich.

Da jedoch regelmäßige körperliche Aktivität, wie Spazierengehen, Schwimmen oder Fahrradfahren, positive Auswirkungen auf die Gesundheit hat, kommt der folgenden Frage in dieser Phase der Pandemie eine zentrale Rolle zu:
Wie hat sich die körperliche Aktivität seit dem Beginn der Corona-Krise im März 2020 bei älteren Menschen geändert?

Das Deutsche Zentrum für Altersfragen wollte es wissen und hat die Ergebnisse einer Befragung im Rahmen des Deutschen Alterssurveys ausgewertet. Befragt wurden Personen zwischen 46 und 90 Jahren. Zwei Formen der körperlichen Aktivität wurden dabei unterschieden: Sport (etwa Fußball, Gymnastik oder Schwimmen) sowie Spaziergänge.

Ausgewählte Ergebnisse:

  • Ein Viertel der Menschen in der zweiten Lebenshälfte gibt an, sportliche Aktivitäten eingeschränkt zu haben.
  • 46- bis 60-Jährige geben die größten Veränderungen der Sporthäufigkeit in der Pandemie an.
  • Frauen berichten öfter eine verringerte sportliche Aktivität in der Pandemie als Männer.
  • Menschen mit hohem Bildungsgrad berichten besonders häufig von Änderungen ihres Sportverhaltens in der Pandemie .
  • Menschen, die in Städten leben, sagen öfter als diejenigen auf dem Land, dass sich ihre Sporthäufigkeit verändert hat.
  • Menschen in Westdeutschland berichten häufiger Veränderungen beim Sport.
  • Ein Drittel der Personen mit funktionalen Einschränkungen gibt an, während der Pandemie weniger Sport zu treiben.
  • Fast 40 Prozent der im Jahr 2017 regelmäßig sportlich Aktiven berichten, seit März 2020 seltener Sport zu treiben.
  • Nur ein Viertel der Personen, die in der Pandemie weniger Sport treiben, gleicht dieses Bewegungsdefizit durch häufigere Spaziergänge aus.

Die aktuelle Untersuchung zeigt, dass die Einschränkung der sportlichen Aktivitäten nicht nur mit dem Alter zusammenhängt, sondern auch mit sonstigen Gegebenheiten wie Wohnort, Infrastruktur, individuellen Veränderungen im Alltag oder Motivation. Sie macht deutlich, dass gerade ältere Personen gute Anregungen und Unterstützung benötigen, damit sie von den positiven Auswirkungen von Freizeit- und besonders Sportaktivitäten für Gesundheit und Wohlbefinden profitieren können.

Alternative Angebote

Eine Möglichkeit, unter Pandemiebedingungen sportlich aktiv zu bleiben, stellen Online-Sportangebote dar. In unserem Artikel „Isolation und Diskriminierung entgegenwirken“ haben wir bereits im Frühjahr einige Sportangebote für ältere Menschen aufgelistet. Den Link dazu finden Sie unter den weiteren Informationen.

Wie wichtig körperliche Aktivität ist, unterstreicht auch die Reihe „#wirlebenjetzt“ der Becker-Stiftung, über die wir im Sommer berichtet haben. Ganz aktuell hat die Stiftung ein Übungsvideo eingestellt, bei dem es darum geht, seine Alltags-Fitness zu trainieren bzw. beizubehalten. Auch prominente Akteure wie Uschi Glas und Christian Neureuther zeigen Übungen, um Beweglichkeit zu verbessern und auch nicht an Kraft zu verlieren.

Weitere Informationen

DZA-Publikation: "Körperliche Aktivität in der Corona-Pandemie: Veränderung der Häufigkeit von Sport und Spazierengehen bei Menschen in der zweiten Lebenshälfte"
https://www.dza.de/publikationen/publikation?tx_dzalists_details%5Baction%5D=show&tx_dzalists_details%5Bcontroller%5D=Publication&tx_dzalists_details%5Bpublication%5D=1905&cHash=be3a0fc8c628918b0a57aad74e701560

Deutscher Alterssurvey (DEAS)
www.deutscher-alterssurvey.de

Deutsches Zentrum für Altersfragen
https://www.dza.de/

#wirlebenjetzt
https://www.becker-stiftung.de/

Isolation und Diskriminierung entgegenwirken
https://www.programm-altersbilder.de/meldungen/detailansicht/news/isolation-und-diskriminierung-entgegenwirken.html