Teilhabe und Vielfalt im Alter

Flyer Bildung für Teilhabe und Vielfalt im Alter zeigt viele Menschen in unterschiedlicher Farben und Größe und verschiedenen Geschlechts

Bildnachweis: BaS

Am 27. und 28. Januar 2016 fand die Lernwerkstatt »Bildung für Teilhabe und Vielfalt im Alter« der Bundesarbeitsgemeinschaft Seniorenbüros (BaS) in Köln statt. Seniorenbüros und andere Einrichtungen der Altenhilfe, Kulturarbeit und Engagementförderung tauschten sich zum Thema aus und setzten sich mit Aspekten von Vielfalt und sozialer Ausgrenzung im Alter auseinander.

Die heutigen älteren Frauen und Männer sind im Durchschnitt gesünder, besser ausgebildet und aktiver als frühere Generationen. Sie wollen sich selbst im hohen Alter noch (siehe Heidelberger Hochaltrigenstudie) mit ihrem Wissen und ihren Erfahrungen in die Gesellschaft einbringen. Seniorenbüros sind seit mehr als 20 Jahren gut vernetzte, lokale Anlaufstellen und erproben mit Unterstützung der BaS neue Wege zur Förderung und Aktivierung des freiwilligen Engagements älterer Menschen. Wie aber können Seniorenbüros dazu beitragen, dass mehr ältere Menschen gleichberechtigt an der Gesellschaft teilnehmen und bestimmte Gruppe beim Engagement nicht ausgegrenzt werden?

Die Expertenvorträge und Beiträge machten deutlich: Ehrenamtliches Engagement in Deutschland findet in einer zunehmend vielfältigen Gesellschaft statt. Aber auch die Lebenslagen, Erfahrungen und Bedürfnisse älterer Bürgerinnen und Bürger sind sehr unterschiedlich. Vor allem Bildung, Einkommen, gesundheitliche Beeinträchtigungen, Behinderung und Migrationserfahrung beeinflussen in vielen Bereichen Teilhabe und Mitwirkung älterer Menschen.

Wie können die Einrichtungen der Seniorenarbeit die Chancen von Vielfalt nutzen und sich neuen Gruppen öffnen? Hierzu setzten sich die Teilnehmenden in den Lernforen mit Aspekten der Anerkennung und Wertschätzung von Vielfalt sowie der Akzeptanz von „Anderen“ auseinander; reflektierten aber auch die eigene Haltung zu unterschiedlichen Gruppen. Und es wurde festgestellt: Die Praxis hat oft schon Lösungen für neue Zugänge, Anspracheformen und Kooperationsmöglichkeiten gefunden. Unter dem Motto „Anders leben. Anders altern“ setzt sich „rubicon e. V.z. B. für die Belange älterer Lesben und Schwuler in Köln und Umgebung ein und konnte schon viel bewirken. Viele Einrichtungen der Seniorenarbeit haben sich noch zu wenig auf die Lebenssituation älterer homosexueller Männer und Frauen eingestellt; hierzu fand ein reger Austausch statt.

Am Ende der Tagung stand fest: Eine zielgruppenorientierte Anwerbung, eine kultursensible und vorurteilsfreie Schaffung von Zugängen zum Engagement sowie eine Vernetzung mit erfahrenen Kooperationspartnern (z. B. schwul-lesbische Interessensvertretungen oder Migrantenselbstorganisationen) können zukunftsorientierte Strategien für Seniorenbüros sein, um mehr Teilhabe im Alter zu ermöglichen.

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