Karikaturenwettbewerb "Digitalisierung (k)ein Problem?"

Neue Technologien spielen in unserem Leben eine zunehmend stärkere Rolle. Erst recht, wenn es darum geht, im Alter selbstbestimmt zu leben und an der Gesellschaft teilzuhaben. Die - Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen - BAGSO - hatte zu einem Wettbewerb aufgerufen, in dem Karikaturen und Cartoons gesucht wurden, die sich mit dem Einfluss digitaler Technologien auf das Leben älterer Menschen auseinandersetzen. Hier finden Sie die Beiträge der Preisträgerinnen und Preisträger.

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"Achtziger", Ulli Döring

Es gibt dieses Klischee vom neugierigen Rentner, der viel Zeit und noch mehr Interesse am Leben seiner Nachbarinnen und Nachbarn hat. Dieser Stereotyp wird in diesem Cartoon genüsslich überzeichnet: Spionieren hinterm Vorhang ist von gestern, Überwachung durch die Drohne von heute! Besonders hervorzuheben ist der absurde Stil: infantil, jede Perspektive ignorierend und mit sinnlosen Elementen: Warum die Hausnummer 7?


"Nachricht vom Enkel", Yves Haltner

Zwischen in den Himmel strebenden Wolkenkratzern steht eine bedrohliche LKW-Front. Doch sie kann nicht weiterfahren. Eine ältere Dame mit Rollator überquert den Zebrastreifen, ganz langsam, völlig versunken auf ihr Smartphone blickend. Eine Nachricht vom Enkel, wie der Titel verrät. Diese ebenso kunstvolle wie wortlose Illustration in Anlehnung an klassische Graphic Novels kombiniert düstere Stimmung und spannende Perspektive mit dem sehr sympathischen Witz, dass Smombies (Smartphone-Zombies) nicht zwangsläufig jung sind.


"W-LAN", Phil Hubbe

Thema Internet trifft Thema Friedhof: Gibt es das, was einem im Leben wichtig war, auch im Himmel? Ist das Internet ein potenzieller Ersatz für das Gebet, wenn es um die Kontaktaufnahme zu Verstorbenen geht? Diese beinahe blasphemischen Fragen lenken den Blick auf die Tatsache, dass Technik meist Männersache ist und die oft länger lebenden Frauen diese Ausrüstung erben und sinnvoll zu nutzen lernen müssen. Ein toll komponiertes und technisch einwandfrei gezeichnetes Blatt mit viel Liebe zum Detail. Und der Botschaft, dass auf dem Friedhof nicht alles todernst sein muss.


"Kuschelroboter", Miriam Wurster

Eine Krimikomödie in einem Bild: Wer hat die Kuschelrobben in bissige Monster umprogrammiert? Eine Dame und ein Herr verfolgen in aller Seelenruhe, wie zweckentfremdete Roboter die Heimbewohnerinnen und -bewohner jagen. Sind sie die Hacker? Das fragt sich auch die Pflegerin. Diese Zeichnung besticht mit großer Dynamik, witziger Lautmalerei und einer Menge Details, die zur längeren Betrachtung einladen. Und sie stellt die Frage nach der technologischen Autonomie: Müssen Ältere Geräte so nutzen, wie es ihnen andere vorgeben, oder dürfen Sie nicht auch davon abweichen?


"Rollstuhlrennen", Jörg Halsema

Spaß ist keine Frage des Alters. So lautet die Botschaft dieser ebenso humor- wie kunstvollen Zeichnung eines nächtlichen Rennens auf den Fluren des Seniorenheims mit Elektro-Rollstühlen. Insbesondere die Figuren tragen den Witz: der ratlose Polizist, die genervte Schwester, die schelmisch grinsenden Heimbewohner, die hier ihren Jugendtraum auf rebellische Art verlängern.


"Der Witwer",  Volker Kischkel (MOCK)

Komik muss nicht immer lustig sein. Dieser Cartoon ist sogar tragisch. Der offenbar an Demenz erkrankte Witwer kann durchaus den Sprachassistenten seines Smartphones verwenden, weiß aber leider nicht mehr (oder will es nicht wahrhaben), dass seine Ehefrau verstorben ist. Die Karikatur berührt einen, sticht unmittelbar ins Herz. Der Schmerz, einen geliebten Menschen zu verlieren, wird hier direkt spürbar.

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