Welttag gegen die Misshandlung älterer Menschen - Bewusstsein schärfen - Sensibilisieren - Informieren:

Portrait eines ältern Mannes mit einer Papierservieette am Hals liegt im Bett.

Bildnachweis: Astrid Brondtke

Seit 2006 erinnert der Welttag gegen die Misshandlung älterer Menschen (World Elder Abuse Awareness Day) jährlich am 15. Juni an die Situation und Lebensbedingungen Betroffener in unserer Gesellschaft. Der Welttag soll das Bewusstsein für bestehende Probleme schärfen, für einen sensiblen Umgang mit kritischen Situationen werben und auf vorhandene Präventions- und Unterstützungsangebote hinweisen.

Nach den Angaben des Statistischen Bundesamtes zur Pflegestatistik 2013 (Deutschlandergebnisse, S. 7) sind 2,6 Millionen Menschen in Deutschland pflegebedürftig. 83 % der Pflegebedürftigen sind 65 Jahre und älter und mehr als zwei Drittel der Pflegebedürftigen werden zu Hause versorgt. Die Presse berichtet immer wieder über Missstände und Mängel in den Pflegeheimen. Aber wie sieht es in der familiären Pflege aus und wie lässt sich verhindern, dass pflegebedürftige ältere Menschen Gewalt erfahren?

Gewalt in der Pflege hat viele Gesichter und die Definitionen dessen, was unter Gewalt zu verstehen ist, sind vielfältig. Vor allem eine offene Diskussion kann dazu beitragen, gewalttätiges Handeln zu erkennen und zu verhindern. Die Pflege eines kranken Menschen ist zweifellos für Angehörige und berufliche Pflegekräfte eine belastende Situation. Umso wichtiger ist es, möglichst viele Brücken für die Betroffenen zu bauen und Bewältigungsstrategien aufzuzeigen.

Das Internetportal „Gewaltprävention in der Pflege“ der Stiftung Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP) bietet eine wichtige Unterstützung für Pflegende und Pflegebedürftige: Sie werden über die verschiedenen Formen von Gewalt, Warnsignale und Vermeidungsstrategien informiert. Neben einer Übersicht zu bundesweiten Krisen- und Notruftelefonen wird auch die aktuell erreichbare Rufnummer einer Anlaufstelle für akute Krisensituationen angezeigt. Zum „Welttag gegen Diskriminierung und Misshandlung älterer Menschen“ wird allen Interessierten die Broschüre "Gewaltprävention in der Pflege" zum kostenfreien Download zur Verfügung gestellt. Das Portal (www.pflege-gewalt.de ) wird gefördert vom Bundesministerium für Frauen, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ).

Mit der Broschüre "Kriminalitäts- und Gewalterfahrungen im Leben älterer Menschen" und der Charta der Rechte hilfe- und pflegebedürftiger Menschen will das Bundesfamilienministerium für das Thema sensibilisieren.

Menschen können in verschiedenen Lebenslagen hilfe- und pflegebedürftig sein. Mit der "Charta der Rechte hilfe- und pflegebedürftiger Menschen" informiert das Bundesfamilienministerium über die Rechte dieser Menschen in Deutschland. Viele Einrichtungen und Dienste nutzen die Charta bereits für ihr Qualitätsmanagement oder zur Unterstützung in der täglichen Praxis. Alle Informationen rund um die Charta stehen unter www.pflege-charta.de  zur Verfügung