Tag der älteren Generationen – Ein Tag wie jeder andere?

Ein ältrerer Mann in einem weißen Karateanzug

Foto: Karsten Thormaehlen

Heute ist der Tag der älteren Generation. Seit 1968 wird damit am ersten Mittwoch im April auf die Situation und die Belange der älteren Generation in Deutschland aufmerksam gemacht. In diesem Jahr ist es ein besonderer Tag.
Wegen Corona müssen wir seit mehr als einem Jahr mit vielen persönlichen Einschränkungen leben. Vor allem für ältere Menschen war und ist das nicht immer leicht. Deshalb soll heute ihr Engagement während der vergangenen Monate in den Fokus gerückt und gewürdigt werden.

Die Generation der älteren Menschen birgt ein großes Potenzial für unsere Gesellschaft. Sie ist wichtig und wertvoll, denn sie ist reich an Erfahrung und kann ihr Wissen an Jüngere weitergeben und sie unterstützen.

 

Wer ist die Generation der älteren Menschen?

Als Seniorin oder Senior gilt, wer über 60 Jahre alt ist. Zu dieser Gruppe zählen 22 Millionen Menschen in unserem Land, Tendenz steigend.

„Im Laufe des vergangenen Jahres war immer wieder von „der Risikogruppe“ die Rede, wenn es um ältere Menschen ging. Doch das wird der Vielfalt im Alter und den Stärken der Seniorinnen und Senioren von heute bei weitem nicht gerecht.

Viele Ältere zeigen, wie man auch im Alter noch ein aktives Leben führen und damit andere begeistern kann. Auch Corona konnte sie nicht davon abhalten. Einige haben die Chancen der Digitalisierung genutzt, um ihre Mitmenschen mitzureißen und vom tristen Pandemie-Alltag abzulenken. Diese Seniorinnen und Senioren sind Vorbilder, die wir dringend brauchen. Sie tragen maßgeblich zu einem zeitgemäßen, positiveren Blick auf das Alter bei und zeigen, dass man auch im Ruhestand noch fit und voller Lebensfreude sein kann.“, sagt Bundesseniorenministerin Franziska Giffey.

„Wer rastet, der rostet!“

Ein Projekt, das zeigt, wie aktiv unsere Seniorinnen und Senioren selbst während der Pandemie noch waren, ist die Aktion „Wer rastet, der rostet!“ der Marie-Luise und Ernst Becker Stiftung. Sie wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) gefördert. Im Herbst 2020 hatten wir darüber berichtet, dass die Stiftung Menschen ab 60 sucht, die eine Sportart oder ein Hobby mit ganzem Körpereinsatz betreiben und andere zum Mitmachen motivieren.

Franziska Giffey bekräftigte, dass diese Aktion sich aktiv gegen Altersstereotypen wendet. „Negative Vorurteile über ältere Menschen sind weit verbreitet, darunter die Verknüpfung von Alter mit Krankheit und Gebrechlichkeit. Die Lebenswirklichkeit der älteren Generation ist aber weitaus vielfältiger. Ziel unserer Seniorenpolitik ist es, die vorhandenen Potenziale älterer Frauen und Männer sowie den Zusammenhalt der Generationen zu fördern.“

Die Gewinnerinnen und Gewinner

Aus über 200 Teilnehmenden wurden zwölf Seniorinnen und Senioren ausgewählt die in Bewegung bleiben und es schaffen, trotz ihres Alters, auch andere zu körperlicher Aktivität zu motivieren. Der Porträtfotograf Karsten Thormaehlen hat sie bei ihren Aktivitäten porträtiert.

Unter den Porträtierten sind Erika Schmelzer (87) und Ralf Brünig (76). Erika Schmelzer aus Eltville am Rhein tanzt leidenschaftlich gern. Seit Ausbruch der Pandemie filmt sie Blocktänze im heimischen Wohnzimmer und versendet die Videos an Seniorinnen und Senioren zum Nach- und Mitmachen. Ralf Brünig aus dem schwäbischen Affalterbach trägt den 6. Dan im Karate und bekleidet sowohl die Funktion des Schulsportreferenten im Karateverband Baden-Württemberg als auch im Deutschen Karate Verband (DKV). In der Zeit geschlossener Sportstätten trainiert Herr Brünig gemeinsam mit seiner Frau täglich im eigenen Fitnessraum.

Eine Ausstellung der Fotografien von Karsten Thormaehlen ist beim 13. Deutschen Seniorentag im November 2021 geplant.

Angebote für Seniorinnen und Senioren

Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) fördert bereits seit längerem verschiedene Angebote, die älteren Menschen helfen, aktiv, sozial vernetzt und am Puls der Zeit zu bleiben. Diese reichen von den Mehrgenerationenhäusern, den Seniorenbüros, über Projekte gegen Einsamkeit des Malteser Hilfsdienstes und anderen Wohlfahrtsverbänden bis zum „Digitalen Engel“.

 

Weitere Informationen

Aktion „Wer rastet, der rostet!“ der Marie-Luise und Ernst Becker Stiftung:
wrdr.becker-stiftung.de

Videoserie #wirlebenjetzt, der Marie-Luise und Ernst Becker Stiftung:
www.becker-stiftung.de

Mehrgenerationenhäuser:
www.mehrgenerationenhaeuser.de

"Digitaler Engel“:
www.digitaler-engel.org

Podcast der BAGSO "Zusammenhalten in dieser Zeit":
www.bagso.de/corona-pandemie/zusammenhalten-in-dieser-zeit-ein-podcast-der-bagso/

„Miteinander – Füreinander: Kontakt und Gemeinschaft im Alter.“:
www.malteser.de/miteinander-fuereinander.html