SENovation Award 2019

Ulrich Leitermann, Vorsitzender der Vorstände der SIGNAL IDUNA Gruppe steht an einem Rednerpult und hält die Eröffnungsansprache

Foto: Foto: Benito Barajas

"Niemand liebt das Leben so wie einer, der alt wird." Mit diesem Zitat des römischen Philosophen Seneca eröffnete Ulrich Leitermann, Vorsitzender der Vorstände der SIGNAL IDUNA Gruppe, das Finale des SENovation-Awards 2019 – einem Wettbewerb, der von der Deutschen Seniorenliga e. V. initiiert wurde.

In Deutschland gibt es eine Vielzahl an Gründerwettbewerben, aber nur diesen einen, der sich um den Seniorenmarkt kümmert. Das Thema ist nicht unbedingt in den Köpfen von Start-Up Unternehmerinnen und Unternehmern präsent. Dennoch wurden 58 Bewerbungen eingereicht. Der Wettbewerb will dazu beitragen, die Wahrnehmung der Älteren positiv zu verändern. Er richtet sich an Unternehmen in der Vorgründerphase sowie Start-Ups aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, deren Gründung nicht länger als zwei Jahre zurückliegt und Produkte, Apps oder Dienstleistungen entwickeln, die speziell auf Ältere zugeschnitten sind, alle Generationen gleichermaßen ansprechen oder Alt und Jung zusammenbringen.

Wer sich mit einem innovativen Konzept selbstständig machen will, sollte den Markt für Produkte für ältere Menschen nicht aus den Augen verlieren. Der Seniorenmarkt bietet gerade jetzt Chancen, denn die Älteren werden immer zahlreicher und haben darüber hinaus eine sehr große Kaufkraft.

Der Bedarf ist da, der Markt auch, aber er gilt als unattraktiv und heikel, da weder Verbraucher - noch Entwicklerseite den Senioren-Stempel aufgedrückt bekommen möchten. Dass es auch anders geht, beweisen diejenigen, die sich über solche Imagesorgen hinweggesetzt haben. Dabei geht es keinesfalls nur um alterstypische Produkte. Die Älteren von heute sind genauso aufgeschlossen und vielseitig interessiert wie Jüngere und haben ganz ähnliche Bedürfnisse: Sie wollen unterhalten werden, sicher und bequem leben, ihre Gesundheit fördern, reisen, gut essen, sich modisch kleiden und die digitalen Medien nutzen. Manchmal genügt eine kleine Anpassung, damit eine tolle Idee auch für Senioren funktioniert. Und: "Design for all" passt ohnehin für alle Generationen.
 

Der Weg ins Finale

Vor zwei Wochen fand in Berlin das Halbfinale um den SENovation-Award statt. Weil in diesem Wettbewerb viel Wert auf Mitbestimmung der potenziellen Kundschaft gelegt wird,  konnten 14 Teams ihre Ideen für seniorenfreundliche Konzepte vor einer Jury aus 25 Seniorinnen und Senioren präsentieren.
Drei Teams in der Gründungsphase und drei Start-Up Teams qualifizierten sich für das Finale und stellten am 19.08.2019 in der Zentrale der Signal Iduna ihre Konzepte vor. Die Finalisten aus Bayreuth, Düsseldorf, Kornwestheim, Stuttgart, Wien und Zürich widmen sich heute schon den Anforderungen und Wünschen älterer Menschen. Ihre Produkte und Dienstleistungen helfen dabei, dass Menschen im Alter ihr Leben tatsächlich besser gestalten und genießen können.

Zu den Finalisten gehörten die folgenden Start-Ups:

  • Cosavita: Eine vertrauensvolle und zuverlässige Wäschedienstleistung für Menschen in der ambulanten Pflege
  • Value: Eine Bonusplattform für eine bessere Wertschätzung von Pflegekräften
  • WisR: Eine Job-Matching-Plattform für ältere Fachkräfte


Von den Teams in der Gründungsphase schafften es ins Finale:

  • Chez Mà: Ein Konzept für ein verpackungsneutrales, frisches und gesundes Essen auf Rädern
  • empenda: Intelligenter Schmuck - ein nicht stigmatisierendes mobiles Notrufsystem mit Sturzsensor für mehr Sicherheit unterwegs
  • Medixflow: Ein digitaler Sprachassistent für die Pflegedokumentation mit dem Ziel, Pflegekräften mehr Zeit für ihre eigentliche Aufgabe zu geben

Und die SENovation-Awards gehen an ...

Die fünfköpfige Expertenjury aus Forschung und Wirtschaft entschied sich, das Preisgeld in Höhe von jeweils 5.000 Euro sowie ein individuelles, einjähriges Coaching an die Teams von Medixflow, und CosaVita zu vergeben.

Da im Bereich Mobilität für ältere Menschen ein besonderer Innovationsbedarf besteht, wurde in diesem Jahr erstmalig ein Sonderpreis Mobilität vergeben. Diesen erhielt AiServe für die Entwicklung einer kleinen Kamera und der entsprechenden Navigations-Software, die eine sichere, unabhängige Fortbewegung für Sehbehinderte und Blinde ermöglichen soll. Hindernisse und Gefahren werden angesagt und können so umgangen werden.

 

Weitere Informationen

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