Ministerin Paus eröffnete Aktionswoche „Gemeinsam aus der Einsamkeit“

Eine Frau steht an einem Rednerpult und spricht in ein Mikrofon

Den Startschuss der bundesweiten Aktionswoche „Gemeinsam aus der Einsamkeit“ (17. bis 23. Juni 2024) gab Lisa Paus mit der Eröffnung der Konferenz . des Kompetenznetz Einsamkeit (KNE) in Kooperation mit dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) am Montag, den 17. Juni in Berlin.

 „Einsamkeit ist keine Krankheit, aber sie kann krank machen und Millionen Menschen in Deutschland, ob jung oder alt, sind betroffen“, so Ministerin Paus.

Benjamin Landes, Direktor des Instituts für Sozialarbeit und Sozialpädagogik und Leiter des Projekts Kompetenznetz Einsamkeit (KNE) geht sogar noch einen Schritt weiter:

„Einsamkeit hat nicht nur vielfältige negative Auswirkungen auf das Wohlbefinden und die Gesundheit von Menschen, sie schwächt auch den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Deshalb ist die Vorbeugung und Linderung von Einsamkeit eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung, zu der viele Akteurinnen und Akteure beitragen können.“

Die Veranstaltung widmete sich in diesem Jahr besonders dem Thema Einsamkeit bei jungen Menschen. Neben digitalen Angeboten für junge Menschen diskutierten die rund 200 Teilnehmenden über kommunale Aktivitäten gegen Einsamkeit, Ideen zum intergenerationalen Austausch und die Auswirkungen von Einsamkeit auf Demokratie und Zivilgesellschaft.

2. Forum Miteinander-Füreinander

Am darauffolgenden Tag hatte der Malteser Hilfsdienst gemeinsam mit dem Deutschen Caritasverband, der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen (BAGSO) und dem Kompetenznetz Einsamkeit (KNE) zum 2. Forum Miteinander-Füreinander eingeladen. Auf der Konferenz diskutierten Vertreterinnen und Vertreter aus dem Bereich der Altenarbeit, aus Hilfsorganisationen, Kommunen sowie aus der Landes- und Bundespolitik mit Interessierten über Einsamkeit als gesamtgesellschaftliche Herausforderung.

Miteinander-Füreinander – Wirksamkeit, Chancen & Grenzen ehrenamtlicher Dienste gegen Einsamkeit im Alter

Miteinander-Füreinander ist ein Projekt, das für Kontakt und Gemeinschaft im Alter steht. Dr. Birgit Wolter vom Institut für Gerontologische Forschung e.V. stellte die Evaluationsergebnisse aus dem Projekt vor. Das Projekt „Miteinander-Füreinander – Wirksamkeit, Chancen & Grenzen ehrenamtlicher Dienste gegen Einsamkeit im Alter“ will Einsamkeit im Alter durch Angebote für ältere Menschen vorbeugen und Möglichkeiten für ehrenamtliches Engagement schaffen. Die Mehrzahl der Befragten ist der Meinung, dass Angebote soziale Teilhabe und Lebensqualität fördern. Viele ältere Menschen haben durch die Angebote ihren Freundes- und Bekanntenkreis vergrößert und hilfreiche Informationen erhalten. Viele freiwillig Engagierte fühlen sich sozial eingebunden. Der überwiegende Teil ist der Ansicht, dass ihr Engagement ihr allgemeines Wohlbefinden fördert.

Auch in den Workshops wurde über Einsamkeit und ältere Menschen diskutiert. Die Themen waren:

  • Einsamkeit im Alter - Verstehen, erkennen, handeln
  • Ehrenamt: starke Säule im Kampf gegen Einsamkeit – ist das selbstverständlich?
  • Miteinander reden und Füreinander da sein: Generationsübergreifende Angebote
  • Zwischen Fürsorge und Alleinsein: Einsamkeit alter Menschen, Pflegebedürftiger und pflegender Angehöriger

 

Einladung zum „Coffee-to-stay“

Am 20.06. lud Ministerin Paus in einer Berliner Nachbarschaft Menschen zum gemeinsamen Kaffeetrinken ein. Die Aktion sollte sichtbar machen, welche zentrale Rolle Nachbarschaften bei der Vorbeugung und Linderung von Einsamkeit spielen. Dabei waren Katharina Roth der nebenan.de Stiftung und das Mehrgenerationenhaus Berlin-Schöneberg. Es zeigt: eine Einladung zum Kaffee kann oft schon so viel bewirken.

Fotos: Claudius Baritz/BAFzA