Der Literat und Autor
Manfred Ende ist ein Beispiel dafür, dass Träume - in der Jugend geträumt - im Alter nicht zwangsläufig in Vergessenheit geraten müssen. Ende hat sich seine Träume bewahrt, - wohlwissend, dass es zu spät ist, sie heute noch Wirklichkeit werden zu lassen. Es waren nicht zuletzt die Zeitumstände, die ihn in jungen Jahren andere Wege gehen ließen. Er beschreibt es ein Stück weit in seinen Büchern "Die Kicker von Lindchendorf", und "Emma".
1937, in einer Zeit der Veränderungen und Unsicherheiten geboren, wurde er mit gerade mal 9 Jahren zusammen mit der Mutter und zwei Geschwistern aus seiner schlesischen Heimat (Waldenburg) vertrieben. In Paaren im Glien, einem 400-Seelendörfchen, fand er eine neue Heimat. Hier lebte er seine Kinder- und Jugendjahre, die ihn tief prägten und sein weiteres Leben beeinflussen sollten. Einiges aus jenen ersten Nachkriegsjahren, in denen die Armut gegenwärtig und der Hunger ein täglicher Begleiter waren, beschreibt er in seinem humorigen Roman " Die Kicker von Lindchendorf". - Wie überhaupt das "Geschichten" schreiben und später das Zeichnen, mehr und mehr für ihn zur Leidenschaft wurden.
Im Schulunterricht vorlesen zu dürfen, war vielleicht der Beginn seiner Liebe zur Literatur, hat das Talent zum Dichten und Fabulieren in ihm geweckt.
Später hat er seinen Kindern "Gute Nacht Geschichten" erzählt, aus dem Stehgreif und ausgedacht im Augenblick, wie er sagt. Fesselnd sollen sie gewesen sein, wie sich seine Kinder, nun selbst Eltern und Großeltern, noch heute erinnern.
„Einen anständigen Beruf soll der Junge lernen“
„Einen anständigen Beruf soll der Junge lernen“, lauteten die Ratschläge der Erwachsenen, als seine Schulzeit endete. Und so wurde er, während die "Talente" in ihm versteckt blieben, ein anständiger Maschinenschlosser.
Erst 1978, nachdem er einige Jahre als Sendemechaniker im historisch berühmten Funkamt Nauen gearbeitet hatte, klingelte bei ihm der Wecker, - und es zog ihn zu Gleichgesinnten in den "Zirkel schreibende Arbeiter" nach Hennigsdorf. Eine andere Welt tat sich ihm auf, - die der Kunst der Poesie. Literaturwettbewerbe, Förderschule und die Delegierung an das Leipziger Literaturinstitut waren Lebensbereicherungen, Erfahrungen, die er nicht missen möchte.
Nach seinem Studium war es der Berliner Rundfunk, der an die Tür klopfte. Und er schrieb Kinder-Hörspiele für die Serie "Abenteuer des kleinen Pfennig". Später Kurzhörspiele für Senioren, in denen er, wie in Zeitungen, Büchern und Kolumnen, - den Humor und die Satire als Ausdrucksform bevorzugte.