Strahlende Gesichter beim Bundes.Festival.Film. in Duisburg. Am Samstagabend wurden insgesamt 28 Auszeichnungen im Deutschen Jugendfilmpreis und im Deutschen Generationenfilmpreis im Duisburger filmforum verliehen. Preisstifter der renommierten Bundesfilmwettbewerbe ist das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.
Damit fanden die beiden bundesweit ausgetragenen Filmwettbewerbe ihren Höhepunkt vor beeindruckender Kino-Kulisse. Die Veranstaltung für jüngere und ältere Filmschaffende gehört zu den größten und bedeutendsten Veranstaltungen dieser Art in Deutschland.
Neben den Auszeichnungen im Deutschen Jugendfilmpreis und im Deutschen Generationenfilmpreis wurden ebenfalls der begehrte Publikumspreis sowie erstmalig ein mit 1.000 Euro dotierter Preis der Stadt Duisburg vergeben. Diesen vergab die Jugendjury des Veranstaltungspartners doxs! an den Film „Wolke 7“ von Janina Lutter aus Dieburg. Die Wahl des Publikums fiel auf den Film „Porta d‘Europa“ von Samuel Müller aus Stuttgart.
In diesem Jahr waren 40 Filme in den beiden Bundesfilmwettbewerben nominiert. Inhaltliche Schwerpunkte setzten die jüngeren wie älteren Filmschaffenden unter anderem mit dem digitalen Wandel, dem Umweltschutz und dem gesellschaftlichen Umgang mit Kolonialismus und Nationalsozialismus. Aber auch Alltagsthemen wie Liebe, sozialer Druck und Generationenkonflikte wurden in den Filmen aufgegriffen. Die Altersspanne der Teilnehmenden reichte von 6 bis 87 Jahren.
Katarzyna Salski, Festivalleiterin des Bundes.Festival.Film. am Deutschen Kinder- und Jugendfilmzentrum (KJF), zeigte sich zufrieden mit der Qualität und thematischen Vielfalt des Programms: „Die hier präsentierten Filme bestechen durch ihre Authentizität und den Mut zu neuen Erzählformen. Schon allein deshalb dürfen sich alle Nominierten als Gewinner*innen fühlen – auch wenn nicht alle Filmteams einen Preis erhalten haben. Sie haben sich gegen eine große Konkurrenz aus knapp 500 Einreichungen durchgesetzt und gehören zu den besten Filmtalenten bundesweit.“
Hauptpreis in der Kategorie „Generationenübergreifend“
Den Hauptpreis in der Kategorie „Generationen übergreifend gewann Gernot Schmidt (61) aus Köln für seinen Spielfilm „Mann, Junge“ in dem der Filmemacher seine Erfahrungen mit dem eigenen Sohn (18) zu verarbeiten suchte.
Herr Schmidt ist Lehrer und alleinerziehender Vater eines Teenagers, der den Kontakt zu ihm abgebrochen hat. Dramaturgisch gekonnt taucht die Figur des Sohnes im Film gar nicht auf. Stattdessen finden die Begegnungen zwischen Vater und Teenager nur zwischen verschlossenen Türen statt. Umso deutlicher ist die Machtlosigkeit des Vaters zu spüren, der den Sohn mit Worten nicht mehr erreicht und Antworten allenfalls noch durch demonstrativ laut aufgedrehte Musik erhält. Stringent erzählt, mit auf den Punkt gebrachten Monologen des Vaters und konterkarierenden Dialogen mit einem seiner Schüler, bestechen sowohl die Leistungen der Darsteller als auch der Inszenierungsstil. Ein mitreißender und sehr schöner Film voller Überraschungen.
Hauptpreis in der Kategorie „60plus“
Den Hauptpreis in der Kategorie „60plus“ erhielt Robert Becker (73) für seinen Film „Ayumi und Tenald“. In dieser Spannend erzählten Langzeitdokumentation lernen sich eine Tänzerin aus Japan und ein Tänzer aus Albanien in Deutschland kennen. Sie arbeiten gemeinsam an ihrer beruflichen Karriere und gründen eine Familie. Der Film ist weit mehr als ein Portrait der Hauptfiguren. Anhand von geschickt montiertem Archivmaterial, etwa über die Verbindung von Beruf und Elternschaft und viele Wohnortwechsel, erlaubt der Film persönliche Einblicke in das Leben der beiden Protagonist*innen.
Weitere Informationen
Alle Preisträgerinnen und Preisträger, Filmteaser und -informationen sowie Jurybegründungen auf www.bundesfestival.de
DOXS! dokumentarfilme für kinder und jugendliche
https://www.do-xs.de/