Der Deutsche Alterssurvey : Das Alter(n) im Spiegel repräsentativer Daten

Ein älteres Paar im Garten beim Blumenpflanzen

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Der Deutsche Alterssurvey (DEAS) liefert einen wichtigen Beitrag zu Altersforschung und Seniorenpolitik. Die vom Bundesfamilienministerium geförderte Langzeitstudie des Deutschen Zentrums für Altersfragen (DZA) gibt einen umfassenden Überblick über die Lebenssituationen und Lebensplanungen von Menschen in der zweiten Lebenshälfte (40 Jahre und älter).
Der DEAS zeichnet sich insbesondere durch sein Stichprobendesign aus:
Er basiert auf einer bundesweit repräsentativen Quer- und Längsschnittbefragung. Mit den bis jetzt durchgeführten vier Befragungswellen in 1996, 2002, 2008 und 2011 können Entwicklungen über einen Zeitraum von 15 Jahren betrachtet werden. Befragt werden die Personen aus den vorherigen Befragungswellen und alle sechs Jahre weitere Personen aus einer neuen Basisstichprobe. Dabei sind die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zum Zeitpunkt ihrer ersten Befragung zwischen 40 und 85 Jahre alt.
Gerade die Kombination aus Erst- und Wiederholungsbefragungen ermöglicht sowohl das Erforschen gesellschaftlicher Entwicklungen des Alters im Zeitvergleich als auch die Analyse individueller Entwicklungen des Älterwerdens.
Die teilnehmenden Personen werden umfassend zu ihrer Lebenssituation befragt. Thematisiert werden beruflicher Status oder Leben im Ruhestand, gesellschaftliche Partizipation und nachberufliche Aktivität, wirtschaftliche Lage und Wohnsituation, familiäre und sonstige soziale Kontakte sowie auch Gesundheit, Wohlbefinden und Lebensziele.
In 2011 wurde eine Längsschnittserhebung durchgeführt, das heißt es wurden nur die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Basisstichproben 1996 bis 2008 befragt (insgesamt 4.855 Personen im Alter von 43 bis 100 Jahren).
Die Auswertungen wurden 2013 veröffentlicht, darunter die nachfolgenden Erkenntnisse:

  • Der Anteil der Personen, die direkt aus Erwerbstätigkeit, Freistellungsphase der Altersteilzeit oder Vorruhestand in Rente gehen, steigt. Immerhin 71 % der Personen, die zwischen 2009 und 2011 in Rente gingen, hatten einen solchen direkten Rentenübergang gegenüber 61,8 % zwischen 1996 und 2002 und 59,6 % zwischen 2003 und 2008.
    In den vorgenannten Zeitphasen steigt auch das durchschnittliche Renteneintrittsalter (62,0 Jahre 1996-2002, 62,5 Jahre 2003-2008, 63 Jahre zwischen 2009 und 2011). Mit diesen beiden Beobachtungen geht in der Regel eine bessere materielle Absicherung einher.
  • Das subjektive Gesundheitsempfinden von Personen über 65 Jahren ist gut, auch wenn Erkrankungen oder funktionale Einschränkungen vorliegen (unterschieden wird in drei Gesundheitsdimensionen: körperliche, funktionale und subjektive Gesundheit).
  • Die sozialen Netzwerke fangen Menschen im Falle von Verwitwung auf. Das gilt unabhängig vom Bildungs- und sonstigen sozialen Hintergrund. Das erhöhte Niveau an potenzieller und tatsächlich erhaltener Unterstützung bleibt zudem langfristig erhalten.
  • Ältere Menschen bleiben auch nach dem Übergang in den Ruhestand in ihrer Freizeit gleichbleibend aktiv (z. B. Gartenarbeit, Teilnahme an kulturellen Veranstaltungen, künstlerische Tätigkeit, sportliche Aktivitäten; nicht erfasst sind in diesem Zusammenhang alle Formen bürgerschaftlichen Engagements).

Eine neue Befragungswelle wird aktuell durchgeführt.

Zentrale Ergebnisse des DEAS und Ergebnisse der vorangegangenen Wellen, sowie nähere Informationen zum Erhebungsdesign finden Sie auf der Internetseite des Deutschen Zentrums für Altersfragen.

Weitere Themen aus der Reihe zum DZA:
DZA-Bibliothek und Online-Katalog GeroLit
Geschäftsstelle Altenbericht
GeroStat-Alter(n) in der Statistik