„Ich bin immer noch die Gleiche, nur eben jetzt in alt“
„Ich bin wirklich Lilo Wanders. Ja, ich muss das so betonen. Seit einigen Jahren schon. Es gab einen alten Herren auf einer Veranstaltung, der war der festen Meinung ich sei eine Imitateuse und als er dann geglaubt hat, dass ich die Wanders bin sagte er:“Uiii, früher hast du aber anders ausgesehen.“ Ja, mag sein. Ich bin immer noch die gleiche, nur eben jetzt in alt.“
So beginnt am 16. November im Körber-Forum in Hamburg die vergnügliche Talkrunde zwischen dem Moderator Andreas Bormann und Lilo Wanders über ihren Blick auf das Alter und das Älterwerden.
Viele kennen Lilo Wanders noch aus ihrer Zeit als Moderatorin der Fernsehsendung „Wahre Liebe“ Sie ist Mitbegründerin des Schmidt Theaters Hamburg und Pionierin der LGBTQ-Community. Nach ihrem Alter gefragt sagte sie früher, sie ist Jahrgang 1946, aber inzwischen sei ihr das zu alt. Eigentlich ist sie Jahrgang 1955. „Aber manchmal bin ich versucht, das Alter auf 1960 hochzuschieben.“
Als Rentnerin fühlt sie sich dennoch oft wie Ende vierzig. Der Beginn von Corona, die Lockdowns und die damit verbundenen Auftrittsverbote, haben ihr einen Schlag versetzt, bei dem sie zusehen konnte, wie sie alterte. Ihre Vitalität, die sie während dieser Zeit verlor, hat sie durch ihre Arbeit wiedergefunden. Dass sie älter wird, merkt sie daran, dass sie nicht mehr so viele Auftritte im Jahr absolvieren kann, wie sie das früher tat. „Heute brauche ich schon mal einen Ruhetag nach einer anstrengenden Vorstellung.“ Doch die Veränderung ihres Köpers macht ihr nicht zu schaffen. “Wenn man älter wird, kann man die ganzen, von außen aufgedrückten, Schönheitsideale hinter sich lassen.“